Mittwoch, August 08, 2007

Erst Informieren, dann denken, dann posten...

Tjaaa... Wie gut das es im Haus der Jugend nette Menschen gibt, die eine große Menge mehr Ahnung von der Musik, die ich acuh mag haben als ich.
Denn ansonsten wär ich vllt nicht mal auf die Idee gekommen mich mal im Internet über Motown zu informieren.
Das Internet... warum bin cih da nich drauf gekommen??? Es ist so naheliegend...
Hier also einfach mal der Wikiartikel... für alles andere bin ich grad zu faul...
Ich kann mir gut vorstellen, das Labels so arbeiten... vllt kann mich da mal einer von den netten Menschen aus dem Keller aufklären????
Bis bald... ich mag euch : )

Motown

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie




Motown, eigentlich Motown Record Company, L.P., ist eine Plattenfirma, die 1959 ursprünglich unter dem Namen Tamla Record Company von Berry Gordy, Jr. in Detroit, Michigan gegründet wurde. Außerhalb der USA ist sie teilweise auch als Tamla-Motown bekannt. Die Firma machte sich vor allem durch Produktion und Vertrieb von R&B-, Soul- und Pop-Musik einen Namen, hatte aber auch stets Künstler aus anderen Genres unter Vertrag. 1988 wurde die Firma an die MCA/ Universal verkauft und ist heute im Besitz der Universal Music Group (Vivendi). Der Firmensitz befindet sich in New York.

Der Name Motown leitet sich von Motor Town, einer Anspielung auf die Autostadt Detroit, ab.

Inhaltsverzeichnis

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Geschichte

1959 - 1972

Berry Gordy, Jr. begann seine Karriere im Musikgeschäft 1957 als Songschreiber für Detroiter Musiker wie Jackie Wilson und The Matadors. Beeinflusst durch seinen ersten Top 10 Hit - Gordy war Mitautor von Wilsons Lonely Teardrops - und der Erkenntnis, dass das große Geld seiner Branche durch Produktion und Vertrieb unter Vertrag stehender Künstler verdient wird, gründete er 1959 seine erste Plattenfirma Tamla Records mit einem Startkapital von 800 US-Dollar. Die ersten Musiker, die er mit dem Darlehen seiner Familie unter Vertrag nahm, waren die Matadors, die sich daraufhin in The Miracles umbenannten. Der Leadsänger der Miracles, Smokey Robinson, wurde Vizepräsident der neuen Firma, und auch einige Familienmitglieder Gordys, darunter seine Schwester Gwen und sein Vater Berry Sr., wirkten bei Entscheidungen mit. Tamlas erste Veröffentlichung im Gründungsjahr war Marv Johnsons Come to Me. Unter den von Tamla vertretenen Künstlern befanden sich u.a. Mabel John, Mary Wells und Barrett Strong. Der erste Hit der Firma war Barrett Strongs Money (That's What I Want) (1959), der Platz 2 der Billboard R&B Charts erreichte.

1960 kaufte Gordy in West Grand Boulevard, Detroit, ein Einfamilienhaus und brachte daran ein Schild mit der Aufschrift Hitsville U.S.A. an. Das Photolabor im Erdgeschoss wurde zum Aufnahmestudio (Studio A., genannt "The Snakepit" ) umgebaut und die Familie zog in den 2. Stock des Hauses. Das ebenfalls 1960 gegründete Schwesterlabel Motown Records wurde aufgrund der Assoziation zu Motor City, dem Spitznamen Detroits, zum Namensgeber der Mutterfirma Motown Record Corporation, der neben Tamla und Motown später auch noch Gordy Records und viele kleinere Labels (V.I.P., Melody, Soul) angehörten. Innerhalb weniger Jahre kaufte die Firma mehrere benachbarte Häuser und brachte dort Büros und diverse Studios unter. 1968 zog man in die Detroiter Innenstadt um, nur das Studio A., das von 1959 bis 1972 rund um die Uhr für Aufnahmen offenstand, wurde weiterhin genutzt.

Shop Around von den Miracles erreichte am 16. Januar 1961 den 2. Platz der Billboard Hot 100 Charts und war Motowns erste Platte, die sich mehr als eine Million mal verkaufte. Im Laufe des Jahres unterschrieben The Supremes mit Diana Ross, der elfjährige Little Stevie Wonder und die Temptations bei der jungen Firma. Im Dezember bescherten The Marvelettes der Firma ihren ersten Nummer 1 Hit in den Billboard Charts, Please Mr. Postman. Die Motown-Künstler, darunter auch Marvin Gaye, belegten in den 60er Jahren die Spitzenplätze der Verkaufslisten und übten großen Einfluss auf die Musik, ebenso wie die Firma auf die Musikindustrie, aus. Hinter den Erfolgen standen vor allem Songschreiber und Produzenten wie William Mickey Stevenson, Norman Whitfield und das Erfolgstrio Holland, Dozier and Holland. Fünf Jahre nach dem ersten Nummer 1 Hit eröffnete Gordy eine Motown-Filiale in Hollywood, um dort seine Künstler zu TV- und Filmstars aufzubauen und zeitgleich Soundtracks zu veröffentlichen. Dieser Schritt wurde ihm von vielen Seiten übel genommen, denn die Kommerzialisierung war der Musik anzuhören. Die größte internationale Sensation waren die Jackson Five, deren Star Michael Jackson 1970 mit nur elf Jahren der jüngste Nummer-Eins-Sänger der Geschichte wurde. Keine andere Band verkaufte in den frühen 1970ern mehr Platten und schließlich wurden sie der erfolgreichste R&B-Act des Jahrzehnts.

Von 1961 bis 1971 hatte Motown 110 Top 10 Hits. In den späten 60er Jahren bewarb sich die Firma selbst mit „The Sound of Young America“, der schwarze wie weiße Jugendliche gleichermaßen zu begeistern wusste.

1972 - 1998

Nachdem die erfolgreichen Songschreiber Brian Holland, Lamont Dozier und Eddie Holland Motown 1967 wegen Streitigkeiten über die Verteilung von Tantiemen verlassen hatten, sank die Qualität der Musik ebenso wie die Häufigkeit von Nummer 1 Hits. Trotzdem hatte Motown in den 70ern und 80ern noch eine Reihe erfolgreicher Musiker aufbieten können, etwa Lionel Richie und The Commodores, Rick James, Teena Marie und DeBarge.

1972 wurde der Firmensitz von Detroit nach Los Angeles verlegt, um von dort ins Filmgeschäft einzusteigen. Motown war am Film Lady Sings the Blues mit Diana Ross in der Hauptrolle beteiligt, der für mehrere Oscars nominiert war. Außerdem erschienen u.a. Mahogany, The Wiz, Thank God It's Friday und The Last Dragon, die allerdings nicht an den großen Erfolg anknüpfen konnten.

Ab Mitte der 80er verlor die Firma kontinuierlich Kapital und im Juni 1988 sah sich Gordy gezwungen sein Lebenswerk für 61 Mio. US-Dollar an MCA/ Universal und Boston Ventures zu verkaufen. Die Label Motown, Tamla und Gordy wurden unter dem Namen Motown zusammengelegt.

Obwohl Motown in den 90ern durch Künstler wie Boyz II Men und Johnny Gill wieder an die Spitze der Charts kam, schaffte es die Firma nicht aus der wirtschaftlichen Krise. Ein Personalkarussel von Geschäftsführern, angefangen mit dem von der MCA ernannten direkten Nachfolger Gordys, Jheryl Busby, übernahm die Leitung. Laut Busby schenkte die MCA Motowns Produkten nicht genügend Aufmerksamkeit und vernachlässigte die Vermarktung. 1991 klagte sich Motown aus dem Vertriebsvertrag mit der MCA, und vergab den Vertrieb an PolyGram. PolyGram kaufte Motown zwei Jahre später von Boston Ventures. 1994 wurde Busby durch Andre Harrell (Uptown Records) ersetzt. Harrell blieb nur weniger als zwei Jahre Geschäftsführer, da man ihm Führungsschwäche vorwarf. Die Geschäfte wurden von Danny Goldberg, Leiter von PolyGrams Mercury Records Gruppe, und George Jackson weitergeführt.

1998 - 2006

1998 nahm Motown populäre Künstler wie 702, Brian McKnight und Erykah Badu in seinen Katalog auf, dafür verließen Diana Ross und Smokey Robinson das Label im folgenden Jahr. Im Dezember 1998 wurde PolyGram von Seagram übernommen und Motown in die Universal Music Group (UMG) integriert. Bei UMG erwägte man kurze Zeit, das ins Trudeln geratene Traditionslabel aufzugeben, entschied sich aber es neu zu strukturieren. Kedar Massenburg, ein Produzent Erykah Badus, wurde neuer Geschäftsführer und verantwortete die erfolgreichen Veröffentlichungen von Badu, McKnight, Michael McDonald und India.Arie. 2005 folgte Sylvia Rhone, frühere Geschäftsführerin von Elektra Records. Motown wurde mit Universal Records zur Universal Motown Records Group verschmolzen, einem Dachlabel der UMG, das die Veröffentlichungen und Kataloge von Motown, Universal, Blackground, Republic, Cash Money, Casablanca und anderen Labels betreut.

Der Katalog Motowns im Jahr 2006 umfasste u.a. die R&B Sänger India.Arie, Erykah Badu, Mýa, Kem und Yummy Bingham, die Pop Sängerin Lindsay Lohan, die Reggae Sänger Damian und Stephen Marley und die Rapper Trick Trick und Nick Cannon. Stevie Wonder ist der letzte Künstler aus Motowns classic Zeit, der dem Label erhalten blieb.

Hitsville U.S.A.

Der Abschnitt beschreibt das Firmen- und Erfolgskonzept aus Motowns sogenannter classic Periode in der Zeit von 1959 bis 1972.

Entwicklung und Aufbau von Künstlern [Bearbeiten]

Die Entwicklung junger Musiker war ein Hauptbestandteil von Motowns Geschäft. Die Künstler der Firma waren gepflegt, gut gekleidet und glänzten mit anspruchsvollen Choreographien bei Liveauftritten. Man schärfte ihnen ein, dass ihr Durchbruch in den von weißen dominierten Charts auch andere afroamerikanische Musiker in ihrer Entwicklung unterstützen würde. Die Musiker sollten denken, sprechen, handeln und gehen wie Adlige, um das schlechte Image und die Vorbehalte gegenüber schwarzen Musikern bei der weißen Bevölkerung zu entkräften. Da viele der jungen Talente aus einfachen Verhältnissen stammten und oft nicht über grundlegende soziale Fähigkeiten verfügten, waren Motowns Bemühungen nicht nur vorbildlich, sondern kreierten auch einen eigenen eleganten Stil, den man lange Zeit mit der Firma verband.

Vor allem viele junge Motown-Künstler nahmen an der alljährlichen Labeltour Motortown Revue teil, die zuerst im Chitlin' Circuit (sichere Auftrittsorte für schwarze Künstler während der Rassentrennung) und später in vielen Teilen der Welt sehr populär war. Die Touren ermöglichten es den Musikern ihren Auftritten den nötigen Feinschliff zu geben und von erfahreneren Kollegen zu lernen.

Entstehungsprozess der Motown-Hits

Berry Gordy setzte auf wöchentliche Besprechungen zur Qualitätskontrolle und behielt sich ein Vetorecht bei künstlerischen Entscheidungen vor, um sicherzustellen, dass nur Titel mit Hitpotenzial veröffentlicht wurden. Jede Neuveröffentlichung musste in eine Reihe mit den Top 5 der meistverkauften Pop-Singles der Woche passen.

Viele der bekanntesten Motown-Stücke wie sämtliche frühen Hits der Supremes wurden vom Trio Holland, Dozier und Holland verfasst. Andere wichtige Produzenten und Texter von Motowns Hitsville Studios waren Norman Whitfield & Barrett Strong, Nickolas Ashford & Valerie Simpson, Frank Wilson, Motown-Sänger Smokey Robinson, Marvin Gaye und Stevie Wonder und Gordy selbst.

Die vielen Musiker und Produzenten von Motown arbeiteten in verschiedenen Zusammensetzungen an der Produktion zahlreicher Hits, trotzdem wird der Entstehungsprozess oft als Fließbandarbeit, vergleichbar mit dem Brill Building, beschrieben. Die Hitsville Studios standen 24 Stunden am Tag offen für Musiker, die teilweise wochenlang auf Tour waren, zurück nach Detroit kamen um so viel Neues wie möglich aufzunehmen und anschließend sofort weitertourten.

The Funk Brothers [Bearbeiten]

Siehe auch: The Funk Brothers.

Neben den Songschreiberqualitäten der oben Genannten, waren die Funk Brothers, eine exzellente und feste Gruppe von Studiomusikern, für den typischen Motown-Sound verantwortlich. Unter den Instrumentalisten fanden sich Johnny Griffith und Joe Hunter am Klavier, Robert White und Eddie Willis an der Gitarre, Eddie Bongo Brown und Jack Ashford an den Percussions, Uriel Jones, Richard Pistol Allen und Benny Papa Zita Benjamin am Schlagzeug, der Keyboarder Earl Van Dyke und der Bassist James Jamerson. Der Dokumentarfilm Standing in the Shadows of Motown aus dem Jahr 2002 beschreibt Arbeit und Laufbahn der bis dahin weitestgehend unbekannten Band.

Bedeutung

Berry Gordy, Jr. schrieb amerikanische Musikgeschichte, denn erstmals stellte der Erfolg farbiger Künstler den ihrer weißen Kollegen in den Schatten - „The Sound of Young America“ eroberte den Kontinent und machte Gordy zum Millionär. Der Sound von Motown galt als mehrheitsfähig. Er war im Gegensatz zu vielen anderen kleineren Soullabels sehr harmonisch, oft geradezu kitschig. Bis auf eine einzige Ausnahme, den Tenorsaxophonisten Jr. Walker, standen Gesangssolisten und -ensembles im Brennpunkt des Interesses, die begleitenden Bands und Instrumentalmusiker (siehe: The Funk Brothers) blieben völlig unbekannt. Durch dieses Erfolgsrezept konnte man sich auch eine große weiße Käuferschicht erschließen. Dieser massenkompatible Sound sollte später einem ganzen Genre, dem Motown-Sound, den Namen geben.

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