Freitag, Januar 25, 2008

"Jenseits des Van Allen Gürtels" liegt die Illusion

Der Van-Allen Gürtel. Was hat dieses kosmische Phänomen aus Röntgenstrahlung, das unseren Planeten Umgibt mit der Geschichte zu tun, mit der Wolfgang Herrndorf 2004 den Publikumspreis des Bachmann Literaturwettbewerbs erhielt?
Nun, er ist das Symbol für die Zerstörungen der Illusionen eines prä-pubertären Jungen, der in einer zu warmen Sommernacht in einem tristen Hochhausbezirk ein philosophisches Gespräch mit einem sich selbst isolierenden mitt-vierziger führt.
Dieser Mitt-vierziger ist der Erzähler dieser Geschichte und er führt uns in eine Leerstehende Wohnung um dort auf dem Balkon den Jungen, den er erst nicht leiden kann, mit Alkohol und Zigaretten in die Welt und Weltsicht der Erwachsenen einzuführen.
Er spricht von Verschwörungen und über Normalität und hört sogar dem Jungen zu, als ob dieser Erwachsen wäre.
Die stärken dieser Geschichte sind ganz klar die klare Sprache und die Bilder, die benutzt werden um die tristresse auszudrücken und trotzdem coolness zu bewahren.
Das versuchen die Charaktere nämlich.
Der Junge will cool sein, um erwachsen zu wirken.
Der Mann will cool sein, um sich keine blöße zu geben.

Dem Leser wird in einer kurzen Episode eines Tages gezeigt, zu welchen Überlegungen auch Jugendliche in der Lage sind und dass es sich vielleicht auch mal lohnt mit seinen eigenen Kindern über ernste Themen zu reden und ihre Meinung zu respektieren.

Tiefgründig und ab und an Überraschend ist die Geschichte mit Sicherheit.
Und damit auch Lesenswert.

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