Sonntag, Februar 03, 2008

Das Experiment

Ich denke mal viele kennen den Film.
Für alle andern steht unten der Wikipediaartikel.

Ich hab den Film gestern Abend mit Helene gesehn.
Und danach kamen wir erstmal nicht mehr klar.
Wir fühlten uns irgendwie hilflos.
Hilflos gegenüber der Gewalt, die hier angewandt wird.
Ich hatte zwischendurch einfach das Bedürfnis diesem Sadistischem Aufseher in die Fresse zu hauen.
Aber ich konnte nich^^ (war ja "nur" ein film^^)
Und danach hätt ich am liebsten meine Wut rausgeschrieen. (das konnt ich nicht, weil es
mitten in der Nacht im Zimmer meiner Freundin war^^)
Dadurch das der Film so realistisch ist, berührt es einen viel mehr.
Jeder sollte diesen Film mal sehen.


Handlung:

In einer Zeitungsanzeige entdeckt der Taxifahrer Tarek Fahd eine Einladung für ein Experiment. 4000 DM werden für die Teilnahme an dem Experiment geboten, bei dem ein Gefängnis simuliert wird. Tarek nimmt als Journalist mit einer in einer Brille versteckten Mini-Kamera teil. Kurz vor dem Experiment hatte er einen Verkehrsunfall. Dabei traf er eine Frau namens Dora. Er verbrachte eine Nacht mit ihr und musste immer wieder an sie denken, wie man im Film durch Rückblicke erkennen kann.
Die 20 freiwilligen Teilnehmer werden scheinbar zufällig in Wärter und Gefangene unterteilt und von einem Wissenschaftler-Team über Kameras beobachtet. Die Gefangenen müssen dabei auf einige Grundrechte verzichten, während die Wärter angewiesen sind, angemessen zu reagieren. Zu Beginn des Experimentes sind alle Teilnehmer gut gelaunt. Aber das ändert sich schnell, als Tarek beginnt, die Wärter mit bewusstem Ungehorsam zu provozieren, so z. B. als er die Milch seines Mitgefangenen trinkt oder die Decke aus der Zelle wirft, um den Wärter hineinzulocken. Die psychologische Anspannung wächst rasant an und aus dem anfänglichen Spaß wird schnell Ernst. Die Situation droht bereits nach wenigen Tagen zu eskalieren. Es wird deutlich, dass in dieser Situation Grenzen nicht nur erreicht, sondern auch überschritten werden.
Die Wärter nutzen die Unruhe unter den Gefangenen aus, um sich Gehorsam zu verschaffen. Sie haben Gefallen an ihrer Rolle gefunden und nutzen ihre überlegene Position aus. Sowohl bei den Wärtern als auch bei den Gefangenen erkennt man jeweils einen ruhigen Außenseiter, der sich vom Rest der Gruppe fern hält. Auf Seiten der Wärter ist es dann ausgerechnet dieser scheinbar ruhige Vertreter, Berus, der mit einem einzigen Wort das Signal zur Wende gibt, indem er sinngemäß sagt: „Für solche Probleme gibt es nur eine Lösung - Erniedrigung!“ Von diesem Moment an gehen die Wärter mit zunehmender Gewalt gegen die Gefangenen vor. Die Lage eskaliert weiter und die Spirale der Gewalt ist immer schwerer zu stoppen. Die Gefangenen werden verletzt und tief gedemütigt. Die meiste Gewalt trifft den aufmüpfigen Tarek. Erst scheren ihm die Wärter den Schädel kahl und urinieren auf seinen Kopf und dann muss er die Toilette mit seinem Hemd säubern. Schließlich sperren sie ihn in die sogenannte Black Box (eine camera silens). Tarek kann sich durch einen glücklichen Zufall befreien, denn er findet einen hinter der Isolierung offenbar vergessenen Schraubendreher.
Im Team der Wissenschaftler entsteht ein Streit darüber, wie lange man das Experiment noch durchführen kann. Dr. Jutta Grimm plädiert angesichts der angespannten Situation für einen sofortigen Abbruch, kann sich jedoch nicht durchsetzen. Der leitende Prof. Thon ist wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht anwesend, als die Gewalt sich ihrem Höhepunkt nähert.
Dora findet Tareks Vertrag und nutzt die gewährte Besuchszeit. Tarek bittet den ängstlich zurückhaltenden Wärter Bosch seinem Besuch heimlich Filmmaterial zuzustecken. Berus wird darauf jedoch aufmerksam, nimmt Boschs Stelle ein und beruhigt Dora mit der Behauptung, es sei alles in Ordnung. Bosch dagegen wird von den übrigen Wärtern zusammengeschlagen und zu den anderen Gefangenen gesperrt. Der Assistent Lars bemerkt dies auf den Überwachungsmonitoren und versucht vergeblich, den Professor zu erreichen. Die Wärter, denen bekannt ist, dass Professor Thon nicht erreichbar ist, werden von Berus überzeugt, dass es sich um einen Test handelt, wie sie auf Einwirkung von außen reagieren. Sie übernehmen die Kontrolle und sperren auch Lars zu den Gefangenen. Wenig später nehmen sie auch Dr. Grimm gefangen und sperren sie ebenfalls ein.
Dora, die inzwischen nochmals zur Universität gekommen ist, wird durch Berus abgelenkt und in einem Raum eingeschlossen. Als Tarek sich überraschend aus der Black Box befreit hat, bricht Hektik aus. Mit Hilfe des Schraubenziehers öffnet er die Rückwand einer Gefängniszelle und flieht mit den anderen noch lebenden Gefangenen. Professor Thon hört die verzweifelte Nachricht von Lars auf seiner Mailbox und eilt sofort ins Institut, wird jedoch durch den Wärter Eckert, der sich zuvor eine Gaspistole besorgt hat, niedergeschossen. Die Wärter nehmen die Verfolgung der Gefangenen auf und es kommt zu brutalen Nahkämpfen. Erst als Dora, die die Glastür des Raumes eingeschlagen hat, die Pistole findet und die in der Institutsküche kämpfenden Wärter und Gefangenen damit ablenkt, kann die Gewalt endlich beendet werden.

Hintergrund:

Film und Roman sind an eine wahre Begebenheit angelehnt. Das reale Experiment wurde im Sommer 1971 unter der Leitung von Philip Zimbardo an der Universität Stanford durchgeführt. Im Gegensatz zur Darstellung im Film wurde das Stanford-Prison-Experiment nach einer von zwei geplanten Wochen vorzeitig abgebrochen, nachdem es unter moralischen Gesichtspunkten als nicht länger tragbar betrachtet wurde. Im Film hingegen stoppt die Eskalation erst, nachdem es Tote und Schwerverletzte gegeben hat. Da die Darstellung im Film über das reale Vorbild hinausgeht, klagte Zimbardo erfolgreich gegen den Untertitel des Films „beruht auf einer wahren Begebenheit“.
Als Randnotiz sei vermerkt, dass selbst Zimbardo sich seinem Experiment nicht entziehen konnte. Als ihm in einer Phase des Experiments die Hilfe durch ein staatliches Gefängnis verwehrt wurde, verließ er dieses „wütend und abgestoßen vom Mangel an Kooperation zwischen den Justizvollzugsanstalten“ - offensichtlich absorbiert von der Rolle des Gefängnisleiters.
Das Geschehen im Film erinnert deutlich an die Ereignisse, die zur Machtergreifung der Nazis führten und liefert (ebenso wie das Milgram-Experiment) Erklärungsmuster für die geschichtlichen Ereignisse:
In beiden Fällen bot eine schwache "Regierung" die Chance für eine kleine radikale Gruppe, die Macht an sich zu reißen. Die Gefahr, die von den Verbrechern ausging, wurde so lange nicht wahrgenommen oder unterschätzt, bis es zu spät war.
Der massive, gewalttätige Machtmissbrauch durch vermeintlich harmlose, jedoch komplexbeladene Menschen erinnert stark an die Machthaber des dritten Reichs. Kein klischeehafter, maskierter und grobschlächtiger Verbrecher wird hier wie da zum Täter, sondern ein berufstätiger Biedermann mit Frau und Kind oder ein harmlos wirkender Junggeselle.
Die gesellschaftliche Ohnmacht ist eine weitere Parallele. Die Mehrheit ist in der Lage, die Eskalation als solche zu erkennen, doch kaum einer ist in der Lage, sich ihr entgegenzustellen.
(Quelle: Wikipedia)

2 Kommentare:

Phönix hat gesagt…

ich kann mich täuschen, aber ich glaueb das ganze berut sogar auf einem echten experiment, das in den staaten durchgteführt wurde^^ voll heftig, aber der film is schon top

Bademantelfreak hat gesagt…

Von den Verhaltensweisen her zeigt der Film ganz klar, dass der mensch eben doch nur vom Affen abstammt.
Bester Beweis für die Evolutionstheorie.